In den letzten Jahren lief es beim VfL Kurpfalz Neckarau nicht nach Wunsch.
Der Landesligist musste stets mit eine Auge in Richtung der Abstiegsränge schielen und aufpassen, dass es ihn am Ende nicht selbst erwischt. In dieser Saison läuft es bislang deutlich besser.
15 Punkte aus 7 Spielen bedeuten derzeit Platz 4. Seinen Anteil dazu beigetragen hat auch Feytullah Genc, der Ex-Trainer von Türkspor Mannheim, der seit dem Sommer das Neckarauer Trainerteam um Chefcoach Richard Weber verstärkt, zu dem auch noch Bernd Wigand zählt.
Der sport-kurier sprach mit Genc.
Hallo Herr Genc, wie zufrieden sind Sie denn mit dem Saisonbeginn aus der Sicht des VfL Neckarau?
Mit unserer Punkteausbeute sind wir natürlich sehr zufrieden. Nach unserer durchwachsenen Vorbereitung und der momentanen Verletztensituation war das so nicht zu erwarten. Aber man muss einfach sagen, dass die Spieler, die immer wieder nachrücken müssen, ihre Sache wirklich sehr gut machen und an ihre Leistungsgrenze gehen. Mit Ceddrick Feddeck musste sogar ein Spieler aus unserer U19 am Sonntag ins kalte Wasser geworfen werden.
Aktuell seid ihr ganz vorne mit dabei. Wie lautet denn eigentlich das genaue Saisonziel in Neckarau?
Wir haben einen einstelligen Tabellenplatz als Zielsetzung ausgegeben. Es soll am Ende ein ordentlicher Mittelfeldplatz für uns rausspringen, wenn es mehr werden sollte, würden wir es auch gerne mitnehmen.
Was läuft denn schon sehr gut und wo muss noch nachgebessert werden?
Wie gesagt, mit der Punkteausbeute sind wir sehr zufrieden. Verbesserungspotential gibt es natürlich trotzdem immer. Wichtig wird es sein, dass wir möglichst alle Spieler auf das gleiche Fitnesslevel heben können. Dazu müssen aber erst einmal unsere verletzten Spieler wieder ins Mannschaftstraining stoßen. Um so natürlich auch im taktischen Bereich arbeiten zu können. Im Spiel gegen den Ball müssen wir es schaffen, noch mehr Druck auf den Gegner auszuüben. Ein Gedankenvorsprung und etwas Tempo im Umschaltspiel würde auch nicht schaden.
Der SV Waldhof Mannheim 2 scheint nicht zu stoppen zu sein.
Für den SV Waldhof und meinen Trainerfreund Peter Brandenburger läuft es derzeit sehr gut. Aber ich denke, dass sich jede Mannschaft im Laufe einer langen Saison auch mal eine kleine Schwächephase erlauben wird. Wer diese Phasen dann am besten überbrücken kann, wird aus meiner Sicht die Nase vorne haben. An sich ist die Spitze aber breit aufgestellt. Mit Bammental, Mühlhausen, Türkspor Mannheim und St. Leon. Es ist deshalb noch zu früh, sich hier festzulegen.
Hat der VfL Neckarau langfristig gesehen auch mal die Verbandsliga im Blick?
Natürlich haben auch wir Pläne für die Zukunft. Bei uns ist es allerdings zunächst einmal wichtig, dass wir wieder neue Strukturen reinbringen und vor allem auch unsere Jugendarbeit wieder auf ein bestimmtes Level bekommen. Hier sind wir mit unserem Jugendkoordinator im Leistungsbereich Jens van der Veen nun sehr gut bestückt und schon auf der richtigen Spur. Ist das alles umgesetzt und der Unterbau gefestigt, kann man auch über neue Ziele im Aktivenbereich nachdenken.
Am Wochenende muss Neckarau in Ziegelhausen antreten. Was erwartet euch dort?
Das ist ein Gegner, der sofort in der Liga angekommen ist. Sie bringen auch eine gewisse spielerische Klasse mit und auf dem kleinen Kunstrasenplatz wird es ein sehr enges Spiel werden. Wir dürfen ihnen keinen Raum bieten, müssen schnell nach vorne spielen und unsere Chancen dann konsequent nutzen.
Quelle: Sportkurier Mannheim 9.10.2018