Der Landesligist beendete die Saison als Tabellenzweiter, spielte eine bärenstarke Runde und scheiterte letztlich in der Relegation zur Verbandsliga.
Nach so einem erfolgreichen Jahr ist die Erwartungshaltung dementsprechend höher. Vielleicht gar nicht mal intern, aber von außen. Bestätigen konnte man die Vorsaison bislang nicht: Der VfL rangiert derzeit mit 21 gesammelten Punkten auf dem 11. Platz. Die Gründe für die bislang eher durchwachsene Saison erläutert Lacky Paschaloglou, der Sportliche Leiter der Neckarauer.
Hallo Herr Paschaloglou, am vergangenen Wochenende ist Ihrer Mannschaft ein 3:2 Sieg bei den FT Kirchheim gelungen. Der war sehr wichtig, oder?
Extrem wichtig sogar. Dank ihm werden wir nicht auf einem Abstiegsplatz überwintern. Das wäre zwar auch nicht unbedingt dramatisch gewesen, aber dennoch nicht so schön. In Kirchheim war es ein so genanntes 6-Punkte-Spiel. Es war sehr eng, auch der Gegner hatte zum Schluss Chancen zum Sieg, dass letztlich wir gewonnen haben, war aber sicher nicht unverdient.
Wie fällt denn Ihr Fazit zum bisherigen Saisonverlauf Ihrer Mannschaft aus?
Zufrieden sind wir natürlich nicht. Wir hatten zwar von Beginn an nicht den Anspruch, erneut um den Aufstieg mitzuspielen, aber unter die ersten 6, 7 Mannschaften wollten wir schon. Ich denke auch, dass das aufgrund unseres Kaders möglich sein müsste. Das Problem ist aber, dass wir bislang nie auf unseren kompletten Kader zurückgreifen konnten. Manche sind verletzt, andere fehlen studienbedingt. Und mit 13, 14 Mann, zu denen teilweise auch schon Nachwuchsspieler gehören, ist es eben schwer richtig zu trainieren. Das haben wir auch schon in einer internen Sitzung angesprochen. Es muss wieder eine höhere Bereitschaft der Jungs her. Denn ohne ein entsprechendes Training unter der Woche stimmen die Abläufe auf dem Platz und natürlich auch die Fitness nicht.
Wenn es personell so eng ist, könnte man im Winter nochmals nachrüsten.
Das stimmt. Wobei das im Winter natürlich nicht immer so einfach ist, aber wir werden da natürlich etwas probieren. Wir denken aber auch, dass sich die Situation nach der Winterpause wieder etwas entspannen wird. Trotzdem halten wir die Augen offen.
Ein Blick auf die Tabelle zeigt auch, dass alles sehr eng beisammen sind. Nur die Spitzenteams aus Bammental und Mühlhausen kann man hier ausklammern …
Das sehen wir natürlich auch. Wir sehen unsere Situation deshalb kritisch, aber eben noch nicht dramatisch. Gewinnst du 2, 3 Mal in Serie, bist du schnell wieder im oberen Mittelfeld. Und es waren ja auch einige Spiele dabei, in denen wir die bessere Mannschaft waren, verloren haben wir am Ende aber trotzdem. Teilweise in der 92. oder 93. Minute. Genau diese Spiele haben wir in der letzten Saison noch gewonnen.
Mit Ugur Beyazal hat man einen ganz erfahrenen Mann dazu bekommen, der bereits 12 Treffer erzielt hat. Bei ihm lag man offenbar goldrichtig.
Das kann man so sagen. Ugur ist enorm wichtig für uns. Er ist nicht nur unser Torjäger, er ist auch unser Anführer. An ihm richten sich die jungen Spieler auf. Man merkt ihm einfach an, dass er einst auch lange in der Regionalliga gespielt hat. Seine Fitness ist trotz seiner 36 Jahre top. Mit ihr befindet er sich an der Landesliga-Spitze. Aber auch unsere anderen Neuzugänge passen sehr gut. Mit ihnen sind wir voll zufrieden. Wir müssen insgesamt einfach schauen, dass wir wieder diese Euphorie reinkriegen, die uns in der letzten Saison ausgezeichnet hat. Da waren regelmäßig 20 Spieler im Training, die alle extrem heiß waren.
Text: Sportkurier Mannheim, Bild: Berno Nix