Die letzte Saison wird man beim VfL Kurpfalz Neckarau nicht so schnell vergessen.
Man schoss sich mit starken Leistungen zur Meisterschaft in der Landesliga Rhein-Neckar - und will in der neuen Saison nun in der Verbandsliga möglichst den Klassenerhalt schaffen.Realisieren muss man das in nahezu komplett anderer Besetzung. Neben dem Trainerteam haben auch etliche Spieler den Verein verlassen. Der neue Trainer beim VfL heißt Mehmet Öztürk. Wir sprachen mit Lacky Paschaloglou, der als Sportlicher Leiter in Neckarau arbeitet.
Hallo Herr Paschaloglou, zunächst nochmals ein kurzer Rückblick auf die letzte Saison. Das war schon eine tolle Runde Ihrer Mannschaft. Oder?
Ja, sie war überragend. Vor der Saison hatten wir natürlich nicht das Ziel Meister zu werden. Aber wir wussten schon, dass wir eine gute Mannschaft hatten, die in der Vorsaison bis zu den Abbrüchen immer vorne mit dabei war. Uns ging es darum, dass wir attraktiven Fußball zeigen. Im Laufe der Saison hat die Mannschaft durch die guten Ergebnisse immer mehr Selbstvertrauen entwickelt. Der Zusammenhalt war auch top. Er war sicher auch ein Schlüssel zum Erfolg. Und der war aus meiner Sicht auch absolut verdient, denn wir waren die Mannschaft, die über die ganze Runde am stabilsten aufgetreten ist. Es war einfach ein gigantisches Jahr für uns.
Was ist das Ziel für die neue Runde, sicher der Klassenerhalt. Oder?
Ja, was sonst? Und wir wissen, dass es richtig schwer wird, dieses Ziel zu erreichen. Der Sprung von der Landesliga in die Verbandsliga ist groß. Dort treffen wir auf Vereine, die ganz anders aufgestellt sind als wir und auch eine andere Philosophie verfolgen. Uns wird es auch weiterhin darum gehen, dass wir unsere eigenen Spieler hochziehen und wir wissen natürlich, dass dies auf Verbandsebene noch schwieriger zu realisieren ist.
Hatte man sich auch überlegt, diesen Schritt vielleicht gar nicht zu wagen?
Wir haben natürlich über alles mögliche diskutiert. Letztlich ist es aber eben auch eine große Chance für den Verein. Wir wollen versuchen, die Verbandsliga zu halten. Wir bekommen natürlich auch mit, dass uns das die wenigsten zu trauen. Aber das machte es ja noch reizvoller für uns. Und sollte es am Ende dann doch nicht klappen, geht die Welt für uns auch nicht unter. Es ist ein Abenteuer, das wir wirklich ohne jeden Druck angehen können und werden.
Personell tut sich einiges. Viele Spieler haben den Verein verlassen.
Ja, 13 Spieler werden nicht mehr für uns spielen. Das ist schade, wir hätten sie gerne alle behalten. Und ehrlich gesagt kann ich die Wechsel teilweise auch nicht nachvollziehen. Denn da sind Spieler dabei, die hätten jetzt die Chance, sich in der Verbandsliga zu beweisen und gehen stattdessen teilweise zurück in die Kreisliga.
Mit Mehmet Öztürk hat man auch einen neuen Trainer. Wie kam es zu seiner Verpflichtung?
Zunächst einmal muss man sagen, dass sich viele Trainer bei uns beworben haben - und das, obwohl sie wussten, dass es eine ganz schwere Aufgabe wird, weil wir mit einer sehr jungen Mannschaft die Sache angehen werden. Für viele wäre es aber offenbar sehr reizvoll gewesen, mit so einer jungen Truppe zu starten. Wir haben ganz bewusst nach einem Trainer geschaut, der sich auch im Jugendbereich auskennt und dort schon gearbeitet hat. Mit Mehmet Öztürk haben wir da einen sehr guten Mann gefunden. Er hat schon im Nachwuchsbereich von 1899 Hoffenheim und beim SV Sandhausen gearbeitet. Zuletzt war es auch als Co Trainer beim U20 Nationalteam in der Türkei. Er weiß also genau, wie man mit jungen Spielern arbeiten muss. Er kann Spieler weiter entwickeln und ihnen ihre Fehler ganz bewusst aufzeigen. Die ersten Trainingseinheiten, die er bislang bei uns schon geleitet hat, waren sehr vielversprechend. Unsere Spieler fühlen sich sehr gut aufgehoben.
Die Spielerabgänge (13): Mustafa Azad, Deniz Acikgüloglu, Lukas Mertens, Mikail Erdem, Raul-Lucian Chira (alle FC Türkspor Mannheim), Max Lambert Djouendjeu Kougang (VfR Mannheim), Joshua Hofmann (FV Nußloch), Giovanni Scalamato, Lenny Schwabe (SC Rot-Weiß Rheinau), Nathaniel Esslinger (ASV Fußgönheim), Patrick Piontek (MFC 08 Lindenhof), Ugur Beyazal (Karriereende).
Die Neuzugänge (15): Lennart Bayer (ASC Neuenheim), Erjon Sejdiu (SV Spielberg), Marco Horning, Julian Reinmuth (beide Spvgg. Neckarelz), Jonathan Weisser (FV 03 Ladenburg), Marcel Höhn (SV Rülzheim), Armin Zajimovic (VfR Wormatia Worms), Yasin Özsoy (FC Türkspor Mannheim), Emre Güner (VfB St. Leon), Marian Pazin (TSV Amicitia Viernheim), Tim Ritter (TSV Heimbuchenthal), Nikolaos Karetsos (SV Waldhof Mannheim/Jgd.), Felix Schöbel, Georgios Akasoglou, Luca König aus eigener U19 Jugend.
Text: Sportkurier
Bild: Berno Nix