VfL 1 vs TSV Michelfeld 1:2 (0:1)
"Wir hatten wieder mehr Ballbesitz, waren aber ohne Durchschlagskraft und bekommen dann zwei überflüssige Gegentore", sagte ein enttäuschter Lacky Paschaloglou nach der Heimniederlage. "Die erste Halbzeit war nichts", befand Neckaraus Teammanager. Nach einer zu kurzen Ecke lief der VfL Kurpfalz in einen Konter, den der Michelfelder Massimo di Mauro zum 1:0 für den TSV abschloss (16.). "Im zweiten Durchgang wurde es besser", so Paschaloglou. Nach dem Tor durch Anton Markovic zum 1:1 (69.) war Neckarau drauf und dran, einen Punkt zu sichern. Doch Lukas Perz sah die Gelb-Rote Karte (80.) und Michelfeld schlug kurz vor Schluss noch einmal zu. Wieder war es di Mauro, der traf und seiner Mannschaft einen 2:1-Erfolg bescherte. "Michelfeld ist unten raus, wir stecken nun tiefer drin", ärgerte sich Paschaloglou.
VfL 2 vs TSV Neckarau 5:2 (2:0)
Der eisige Wind wehte am Sonntagnachmittag die Blätter der umstehenden Bäume wie einen goldenen Regen auf den Kunstrasenplatz des VfL Kurpfalz Neckarau. Eine malerische und passende Kulisse für das Neckarauer Derby, in dem nicht nur Blätter, sondern auch sieben Tore fielen. Nach einem fairen Spiel mit vielen Höhepunkten strahlten die Gastgeber des VfL Kurpfalz II am Ende über den 5:2-Sieg im Nachbarschaftsduell mit dem TSV Neckarau. Dabei hätte es ganz anders kommen können, denn die Gäste machten zu Beginn das Spiel. "In der ersten Viertelstunde standen wir neben uns", bemängelte VfL-Trainer Marco Annese.
Bereits nach sieben Minuten rüttelte Lars Leonhardt vom TSV die rund 100 Zuschauer wach. Nach einer perfekten Flanke von Luc Reinfelder stand er vollkommen frei am Fünfmeterraum und köpfte den Ball wuchtig an den Pfosten. Betim Cocaj im Tor des VfL wäre machtlos gewesen. Genauso wie fünf Minuten später. Dieses Mal stand Marc Reinfelder frei im Strafraum, wurde aber regelwidrig von Sarangan Mahendrarajah gestoppt. Folgerichtig gab Schiedsrichter Marvin Hartmann, der das Derby voll und ganz im Griff hatte, Elfmeter. Innenverteidiger Sascha Bettwieser nahm Anlauf - und schoss flach, links am Tor vorbei.
"Das waren Hundertprozentige, die der TSV ausgelassen hat", so Annese. Der Tabellenvierte hatte in der 19. Minute die erste Chance: Der VfL Kurpfalz kam über die rechte Außenbahn, in der Mitte schirmte Michael Cobanoglu den Ball gut ab und schloss aus der Drehung ab. Tor! Wie aus dem Nichts führten die Gastgeber mit 1:0. Das Spiel gestaltete sich offener, ohne nennenswerte Chancen - bis zur Schlussphase des ersten Durchgangs. Da hatte VfL-Stürmer Christopher Pisch Platz an der rechten Strafraumgrenze, legte sich den Ball zurecht und zog ab - 2:0. Annese atmete auf: "Wir hatten Glück, dass wir mit einer 2:0-Führung in die Halbzeit gehen."
Schon kurz nach Wiederanpfiff klapperte es erneut im Kasten von Bastian Beelitz. "Wir haben versucht, nochmal was zu machen und kriegen prompt das dritte Gegentor", so TSV-Trainer Pasquale Pilato. Auch hier hatte der VfL Kurpfalz durch Fatih Kandogmus zu viel Platz. Annese zeigte sich zufrieden: "Wir haben in der zweiten Halbzeit richtig guten Fußball gespielt." Tatsächlich waren die Gastgeber wie ausgewechselt, machten Druck und bekamen aufgrund des Spielstandes auch den nötigen Platz. Die größte Chance hatte aber erneut der TSV: Wieder war Lars Leonhardt im Strafraum frei, wieder eine Flanke von Außen - und wieder traf Leonhardt nur das Aluminium per Kopf.
Stattdessen jubelte erneut der VfL Kurpfalz. Der eingewechselte Semih Yücel erzielte mit dem ersten Ballkontakt das 4:0 (75.). Das Spiel schien gelaufen, dachten auch die Gastgeber, denn die ließen locker. "Nach dem 4:0 haben wir runtergefahren. Die Jungs haben gedacht, es wäre durch. Wenn wir konsequent durchspielen, dann müssen wir nicht zittern", ärgerte sich Annese.
Die TSVler zeigten Moral, feuerten sich an und trafen. Erst hatte Luc Reinfelder das Auge für den eingewechselten Lukas Foltin, der Cocaj überwand, und in der Nachspielzeit machte Lars Leonhardt dann doch noch sein verdientes Tor zum 2:4.
Dass mit dem Schlusspfiff Yücel auch noch seinen zweiten Treffer markierte, blieb fast eine Randnotiz. "Die Mannschaft ist noch jung, aber wir sind auf einem guten Weg und das wissen die Jungs. Heute hat der sich die Cleverness des VfL durchgesetzt", zog Pilato ein Fazit. Für den VfL Kurpfalz und Annese geht der Blick auf das nächste Spiel gegen Neckarhausen. "Wir haben heute unser Ziel erreicht: Ein Sieg und Anschluss an die Spitzenteams", so Annese.
Quelle: Mannheimer Morgen 7.11.2016